Mittwoch, 14. November 2012

PROFISPORT
Kennt ihr den? Meines Erachtens der lustigste Flitzer der Welt:


Natürlich verstößt jeder Flitzer gegen die Hausordnung des Stadionbetreibers. Das kann bei uns mit einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs oder – wenn er sich ganz nackig macht – sogar Erregung öffentlichen Ärgernisses geahndet werden. Obendrein winken auch jahrelanges Stadionverbot und Strafzahlungen vonseiten des betroffenen Ausrichters.

Aber – hört! hört! – wir brauchen mehr davon! Die Flitzer (oder im englischen streaker) sorgen für ein kurzzeitiges Durcheinander im so streng durchexerzierten Konsumgeschäft Profisport. Sie beweisen uns, dass wir trotz scheinbar perfekter Sicherheitskonzepte nicht alles planen können.

Und da ist es mir erst einmal völlig wurscht, ob die Damen und Herren …
  1. nur ihren Exhibitionismus ausleben,
  2. ihre andywarholschen 15 Minuten Ruhm abgreifen (die hier ja eher nur 15 Sekunden sind),
  3. ein bisschen Kohle verdienen,
  4. politische Botschaften propagieren (wenn sie denn im demokratischen Rahmen bleiben),
  5. dem Profisport-Kommerz ihren nackigen Hintern zeigen oder
  6. einfach nur Spaß haben wollen.

Es ist das kleine Revoluzzertum, das in jedem von uns innewohnt, das sich über und vor allem mit dem Flitzer freut.

Je elitärer der Sport, desto häufiger finden übrigens Flitzer-Attacken statt. Eben nicht nur beim Fußball, sondern vor allem auch beim Tennis und beim Golf können wir die kleinen Schmunzel-Momente erleben.

Doch wie sollen Behörden und Vereine mit dem nicht klein zu kriegenden Phänomen umgehen? Um Nachahmungseffekte so gering wie möglich zu halten, legen sie  Medienvertretern das ans Herz, was sie meiner Meinung nach auch selbst tun sollten: Nicht so genau hinsehen und auch mal beide Augen zudrücken.

Funfact: Mit dem Flitzen angefangen hat wohl ein US-Amerikaner. George William Crump soll 1804 vollkommen transparent über das Gelände seiner Universität Virginia gehuscht sein. Zwar wurde er daraufhin suspendiert, später aber noch Kongressabgeordneter und Botschafter in Chile. Als Karriere-Tipp will das aber nicht verstanden wissen.
 
Genug der Worte, ich lasse lieber erneut Taten sprechen:




tl;dr: Flitzer lockern die Ernsthaftigkeit des Profisports kurzfristig auf. Sie sollten straffrei bleiben.


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